Erstmals hat eine wissenschaftliche Studie mit großer Liebe zum Detail die Nachrichtennutzung junger Menschen ganz genau unter die Lupe genommen. Studienautorin Leonie Wunderlich erzählt davon im BredowCast.
Das gängige Vorurteil, dass Jugendliche und junge Erwachsene sich nicht für Nachrichten interessierten und nur bei ihren Lieblings-YouTubern im Netz abhängen, stimmt so nicht, sagt Leonie Wunderlich. Ihre eben veröffentlichte Studie „Use the News – Nachrichtennutzung und Nachrichtenkompetenz im digitalen Zeitalter“ liefert wissenschaftliche Belege dafür.
„DIE Jugendlichen als homogene Masse gibt es einfach nicht“, erzählt sie im BredowCast. „Innerhalb der Altersgruppen der 14- bis 17-Jährigen und der 18- bis 24-Jährigen sehen wir immense Unterschiede in der Art des Nachichtenkonsums“
Die #UseTheNews-Studie identifiziert vier Typen der Nachrichtennutzung: die (1) Journalistisch Informationsorientierten, die (2) Gering Informationsorientierten, die (3) Umfassend Informationsorientierten und die (4) Nicht-journalistisch Informationsorientierten.
Bezug zum eigenen Leben fehlt
Die Studie hat außerdem nach der Relevanz von journalistischen Inhalten im Leben der Jungen gefragt und herausgefunden, dass vielen jungen Menschen bei journalistischen Nachrichten oft der Bezug zur eigenen Lebensrealität fehlt. Diesen Bezug herzustellen, sehen die Studienautor*innen daher als wesentlichen Handlungsauftrag für journalistische Nachrichtenmedien.
Die Studie wurde von der
Deutschen Presse Agentur (dpa) und der
Hamburger Behörde für Kultur und Medien in Auftrag gegeben und vom Leibniz-Institut für Medienforschung durchgeführt.
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Zur Studie
Leonie Wunderlich
Johanna Sebauer
Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut
(28.04.2021, aktualisiert 01.05.2021)