Um ein EPG-Angebot neu auf den Markt zu bringen, bedarf es der Kooperation der Gerätehersteller, der Plattformbetreiber und der Programmanbieter, die jeweils eigene Interessen haben. Mit der Anschaffung der Set Top Box fällt die Entscheidung über die Verfügbarkeit eines EPG. Eine einheitliche Plattform, mit der auf einem Gerät unterschiedliche EPGs eingesetzt werden könnten, gibt es derzeit aber noch nicht.
Für die Entwicklung des Marktes wurden verschiedene Hemmnisse identifiziert:
- Hersteller von Empfangsgeräten haben keinen Anreiz, ihre Geräte so auszustatten, dass damit verschiedene elektronische Programmführer genutzt werden könnten.
- Betreiber von Übertragungsplattformen haben kein eigenes Interesse an konkurrierenden Navigationsangeboten.
- Fernsehveranstalter haben teilweise das Interesse, die Kontrolle über die Verwendung der Programminformationen zu ihren Programmen zu behalten und für die Nutzung durch Dritte Entgelte zu verlangen.
- Für die Programmzeitschriften bedeuten die elektronischen Programmführer mehr Wettbewerb. Die Verlage versuchen es aber zunächst mit eigenen Kooperationsprojekten mit EPG-Anbietern, anstatt eine einheitliche technische Plattform anzustreben, auf der sie mit ihrer spezifischen inhaltlichen Kompetenz in den Wettbewerb treten.
- Die Zuschauer sind mit der Nutzung eines elektronischen Programmführers noch nicht vertraut. Bei der Geräteanschaffung ist die Ausstattung mit einem elektronischen Programmführer nur ein Gesichtspunkt unter vielen anderen, so dass hieraus kaum Wettbewerbsdruck für die Gerätehersteller erwächst.
Die Ergebnisse des gesamten Projekts wurden am 22. Oktober 2008 auf einem Workshop in Berlin präsentiert.